Meditation im Kursverlauf
Meditation ist ein Element von mehreren in meinen Kursen. Vielen Teilnehmerinnen ist der strenge Weg der ZEN-Meditation fremd, freuen sich jedoch, erste Erfahrungen unter Anleitung machen zu können.
Dazu gehören
- bewusstes Spüren des Körpers
- Hilfen zur Körperhaltung
- Wahrnehmungsübungen
- Atemübungen
- Umgang mit Gedanken
- Sitzen in Stille
In einem natürlichen Rhythmus wechseln Wort und Stille ab.
Nach einer Zeit des gemeinsamen Schweigens, erhalten Worte oft eine tiefe Bedeutung, werden wesentlicher. Umgekehrt tritt nach Gesprächen oder Impulsen die Stille wie von selbst ein.
Welchen Zeitraum die einzelnen Inhalte einnehmen, hängt von den Bedürfnissen der Teilnehmerinnen und der Gruppe ab. Sehr spürsam und wahrnehmend folge ich dem jeweiligen Prozess und greife nach Möglichkeit Bedürfnisse auf. Daher variieren die Zeiträume für die einzelnen Inhalte. Erfahrungsgemäß sagen viele am Ende eines Kurses: „Auch wenn ich vielleicht andere Vorstellungen hatte, ich konnte viel für mich mitnehmen, die Zeit hat sich gelohnt!“
So kann das Leben sein: Wenn wir uns auf einen unbekannten Weg machen, können wir viel Neues entdecken und das ist möglich mit jedem Atemzug.
Es ist mir eine große Freude, Menschen auf dem Weg zu ihrer eigenen Erfahrungen, zu „ihrem Wahren Selbst“, wie ich Pater Kopp häufig sagen hörte, zu begleiten.
Meditation, Erläuterungen
Vielleicht verbinden Sie mit Meditation einen hageren Inder im Lotussitz oder einen dicken, lachenden Buddha. Vielleicht glauben Sie, Sie müssen erst viel theoretisches Wissen ansammeln, aber das ist nicht notwendig.
Auch in unserem Kulturkreis kehren Menschen sich nach innen, leben aus ihrer Mitte. „Programm Leben aus der Mitte – Meditation im Bistum Essen“ war mein erster Kontakt mit 21 Jahren in dieser Richtung. Meditation kommt aber gar nicht vom Wort Mitte,sondern ist abgeleitet aus der lateinischen Sprache und bedeutet eher nachdenken, nachsinnen, überlegen. (Wikipedia)
Ich selbst war 31 Jahre in der Ordensgemeinschaft der Clemensschwestern. In der Ausbildung wurden wir in unterschiedlichste Formen des Betens eingewiesen. Dazu gehörte auch ein Einführungskurs in die ZEN-Meditation oder ZEN-Kontemplation bei Pater Johannes Kopp in Essen. Ich fühlte mich gleich angesprochen von der konzentrierten Atmosphäre, so dass ich 21 Jahre lang regelmäßig sogenannte Sesshins besuchte. Pater Johannes (gest. 2016) gehörte zur ersten Generation der christlichen Zen-Lehrer. Er war Priester, Ordensmann und erhielt 1985 in Japan von Yamada Koun Roshi die Lehrbefähigung.
Abgesehen von den äußeren Ritualen, die einen ruhigen, reibungslosen Ablauf ermöglichen, ist die Zeit der Meditation, die Zeit des stillen Sitzens, eher unspektakulär. Ich brauche kein Wissen über den Buddhismus, um den Atem zu begleiten. Es geht darum, aufmerksam in der Gegenwart zu sein, wahrnehmend und liebevoll mit mit sich selbst umzugehen, so – wie ich in diesem Augenblick bin.
Ich bin der „Ort des Geschehens“
Es ist keine große Vorstellungskraft erforderlich, um zu erahnen, dass dieses mal sehr schön und mal weniger schön ausfallen kann, aber nach meiner Erfahrung gehe ich immer gestärkt aus der Übung hervor. Sie ist mir eine große Hilfe, geerdet und mit Vertrauen meinen Alltag zu meistern. Sie hören recht – geerdet – nicht primär im Himmel schwebend. Natürlich gibt es auch leichte, beglückende Erlebnisse oder sogar himmlische.
Etwas ist sehr wichtig: Jeder Mensch macht seine ganz individuellen Erfahrungen. Am besten ist es, absichtslos und ohne Erwartungen sich in die Zeit der körperlichen und äußeren Stille zu begeben und – Es kann in mir geschehen!