Ruhe bewahren

Bereits im März hatte ich die Idee, meine Gedanken zur Coronasituation zu teilen. Dabei ist es geblieben. Gleich fiel mir auf, dass positive Testergebnisse nicht in Relation zu anderen Faktoren gesetzt wurden. Somit sagten sie nicht viel über die Ernsthaftigkeit der Situation aus. Vereinzelt hat sich daran etwas geändert, z.B. die differenzierende Formulierung, ob Menschen mit oder an dem neuen Coronavirus gestorben sind.

Die Situation durch und um das Virus spitzt sich wieder zu. Einige Fragen möchte ich mit Ihnen teilen?

Wie lautet die allererste und wichtigste Aufforderung in einer Gefahrensituation?
Ruhe bewahren !!!

Umittelbar gefolgt von

  • für die eigene Sicherheit sorgen
  • Unfallstelle absichern
  • Überblick verschaffen
  • Notruf absetzen
  • und alles tun, was mir möglich ist

Das lernt jeder in einem Erste-Hilfe-Kurs. Dann muss es wirklich wichtig sein!

Eine Pandemie ist eine Notsituation, die die Welt betrifft. Wie im Kleinen – so im Großen, heißt eine Regel. Deshalb müssten auch in einer Pandemie die Ersten-Hilfe-Schritte gelten. Sinnvolle Hygienemaßnahmen, Abstand halten, Maske tragen sind gewiss dazu zu rechnen, und sie werden uns täglich ans Herz gelegt! Aber was ist mit den Aspekten Ruhe bewahren, für die eigene Sicherheit sorgen, deeskalierend wirken, alles tun, was mir/uns möglich ist?

Werden Ängste nicht eher geschürt?

Angst ist wichtig, um mich auf Gefahren aufmerksam zu machen, um zu kämpfen oder zu fliehen, um mein Leben zu retten. Längerfristig nagt sie jedoch an meiner Kraft und an meinen Ressourcen. Kräfte und Ressourcen brauche ich aber, wenn ich mit dem „Feind Coronavirus“ in Kontakt komme. Zum Glück scheinen viele Menschen darüber zu verfügen, denn sie zeigen bei einem positiven Test keine Krankheitssymptome.

Angst zu reduzieren oder aufzulösen ist elementar für unsere Geundheit. Haben Sie auch den Eindruck, dass vemehrt Ängste auftreten – bei sich und anderen – die Sie sonst kaum wahrgenommen haben? Allein der Mund-Nasen-Schutz kann heftigste Reaktionen auslösen. Bei einigen treten Überlebensängste auf, wenn sie sehen, dass jemand ihn nicht trägt – andere geraten in Angst mit Atemnot schon bei dem Gedanken an eine Maske – wieder andere bangen um ihre Freiheit…

Primär habe ich mich um meine eigene Angst zu kümmern, dann kommen die Anderen. Selbst Kindern tut es gut, wenn Mütter und Väter an sich denken und nicht nur auf sie schauen. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Yoga, Meditation, Sport, Atemübungen, Ängste im geschützten Raum bewusst spüren und hinschauen, mit guten Freunden oder Therapeuten darüber sprechen, gütig und fürsorglich mit sich selbst sein u.v.m. …

Wenn in mir Ruhe ist, wenn ich ruhig bin, strahle ich Ruhe aus und sie kann sich hilfreich auf andere auswirken.

Eine Frage zur täglichen Berichterstattung habe ich und auf die finde ich keine Antwort. Vielleicht geht es Ihnen auch so?

Warum wird so wenig der erste Schritt RUHE BEWAHREN beachtet?

Kommen Sie gut durch diese Zeit!

Ihre Annette Hülsmann